Die Steckbriefe der Teilnehmer waren schon ausgetauscht, erste Kontakte hergestellt und die Flüge nach Temeswar, Rumänien, gebucht, da machte uns Corona im Frühjahr 2020 einen Strich durch die Rechnung.

Leider war es uns auch in diesem Schuljahr wegen der Pandemie nicht möglich, im Rahmen des Erasmus+ Projektes unsere Partnerschule in Temeswar zu besuchen. Um trotzdem an unserem interreligiösen Projekt weiterarbeiten zu können, blieb letztlich nur der digitale Weg.

In der letzten Schulwoche vor den Herbstferien hatte die Klasse 8a des Marien-Gymnasiums Werl langersehnten Besuch aus Rumänien. Im Rahmen des EU-Programmes Erasmus+ beschäftigten sich die deutschen und rumänischen Schülerinnen und Schüler mit den Leitfragen des interreligiösen Projektes: Was verbindet uns? Was unterscheidet uns? Dabei tauschten sie sich zunächst über ihr Vorwissen zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Judentum, Christentum und Islam aus. Auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse entwickelten sie einen Fragebogen, der sich an die Menschen in Werl richtete und deren Einstellungen und Ansichten gegenüber den drei abrahamitischen Religionen ermittelte. Auf einem museumspädagogischen Stadtrundgang und einem Besuch im Museum Am Rykenberg informierten sich die Schülerinnen und Schüler über die „Spuren jüdischen Lebens in Werl“.

Die Lerngruppe erhielt auch Einblick in die Arbeit der Jugendkirche Ense Werl. In unterschiedlichen Gemeinden vor Ort (z.B. in der Wallfahrtsbasilika und der Moschee in Werl) führten die Schülerinnen und Schüler dann mit Hilfe der selbst erstellten Fragebögen eine Umfrage durch und erfuhren so viele Details über die Einstellungen der Christen und Muslime in Werl. Indem die Schülerinnen und Schüler die Umfrage auch am Marien-Gymnasium durchführten, wurden auch die Haltungen von Jugendlichen berücksichtigt, die nicht (so stark) in einer Religion verwurzelt sind. Durch die Auswertung der Fragebögen wurden sowohl bestehende Kenntnisse und Einstellungen als auch Vorurteile sichtbar. Die Schülerinnen und Schüler erkannten, dass sie mehr über die drei Religionen erfahren müssen, um Vorurteile abzubauen.


Seit 1973 - also nunmehr seit 50 Jahren - fahren Generationen von Schülerinnen und Schülern des MGs in die Alpen zum Skifahren. In Gesprächen mit ehemaligen Schülerinnen und Schülern wird immer wieder betont, dass besonders diese Fahrt die Klassen- und Stufengemeinschaft gestärkt habe. 

Für eine Woche sind wir im Ahrntal in Südtirol (Italien) in einem familiär geführten Hotel untergebracht. Ein reichhaltiges, gemeinsames Frühstück am Morgen, ein Mittagessen auf einer Skihütte und ein gemeinsamen, warmes Abendessen im Hotel, lassen keine kulinarischen Wünsche offen. (Jederzeit steht frisches, kühles Quellwasser kostenlos zum Abfüllen bereit, auf besondere Essenwünsche (vegetarisch o.ä.) wird eingegangen) 

Zumeist übernehmen die Sportlehrer mit einer Zusatzqualifikation "Skilauf" die Schulung unserer Schülerinnen und Schüler. Nach etwa drei Tagen sind die meisten in der Lage, die blauen Pisten (Anfängerniveau) zu bewältigen und viele wollen sich auch direkt an die roten Pisten (Fortgeschrittenenniveau) versuchen. Der besondere Reiz beim Skifahren liegt darin, dass nahezu alle Teilnehmer auf dem gleichen Niveau (Anfänger) beginnen und man sich in einer Gruppe von etwa zehn Schülerinnen und Schülern gegenseitig helfen und unterstützen muss und dabei gemeinsam die Fortschritte erlebt werden. 

Nach der Schulung am Berg werden die späten Nachmittage und Abende gemeinsam im Hotel, in der näheren Umgebung und gerne auch bei einem gemeinsamen Spaziergang zum "Spar"-Supermarkt in der nahen Umgebung gestaltet. Durch die lange Zeit des gemeinsamen Beisammenseins werden bestehende Freundschaften neu entdeckt und neue Freundschaften - oft auch über Klassengrenzen hinweg - geschlossen. Dies ist, gerade mit Blick auf die anstehende Oberstufenzeit, ein schöner Nebeneffekt. 

Die Fahrt steht aufgrund steigender Energiepreise und Inflation in den vergangenen Jahren sowie den aus guten Gründen erhöhtem Bewusstsein für die Notwendigkeit eines sorgsamen Umgangs mit der Natur auch in der Kritik, doch glauben wir unter Abwägung aller Vor- und Nachteile, dass diese Fahrt weiterhin stattfinden soll. Die Fahrtorganisatoren stehen bei finanziellen Schwierigkeiten als Ansprechpersonen zur Verfügung; aus diesem Gedanken entstand auch die Idee einer Skibörse, in der Schülerinnen und Schülern aus bereits teilgenommenen Jahrgangsstufen Material (Skijacke/ -hose/ Brille o.ä.) zu reduzierten Preisen an die aktuell an der Fahrt teilnehmenden Schülerinnen und Schülern abtreten können. 

Gut erkennbar an den blauen Helmen: Zwei Klassen der Jgst. 9 im März 2019 "hoch droben auf dem Berg"

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