NASA kürt Foto von Chantal Anders (Abi 2010) zum "Astronomy Picture of the Day"

Fotografin: Chantal Anders (aufgenommen mit der Canon R6II dem RF 24 1.8 Bei 3,2 Sek F 1.8 und ISO 3200)

Chantal Anders hat 2010 am MG-Werl Ihr Abitur abgelegt. Schon während Ihrer Schulzeit hat sie sich sehr für Naturwissenschaften interessiert. Sie nahm an der legendären "Tonnen-AG" teil, bei der das Leben in einer Wassertonne systematisch unter die Lupe genommen wurde. Das Leben im Kleinen gibt oft Antworten für das große Ganze. So wurde 2008 in diesem Rahmen auch Professor Dr. Mojib Latif an das MG-Werl eingeladen und ein "Klimatag" am MG von den Biologielehrern Marco Hagedorn und Heinz Kiko organisiert. Ein Höhepunkt ihrer Schullaufbahn war ganz gewiss die Fahrt nach Tromsø in Norwegen im gleichen Jahr. Auch wählte sie den Leistungskurs Biologie bei Marco Hagedorn. Mit ihren beeindruckenden Bildern ist Chantal Anders den Wundern der Natur treu geblieben. Die amerikanische Weltraumbehörde NASA hat ein ganz besonders gelungenes Bild von Chantal Anders am 14.08.2024 zum "Astronomy Picture of the Day" (APOD) gekürt. Es zeigt Sternschnuppen der Perseiden vor dem Schleier der Polarlichter. Herzlichen Glückwunsch, Chantal!

Nachfolgend beschreibt unsere ehemalige Schülerin, wie es ihr gelang, dieses beeindruckende Bild einzufangen: 

"Am Abend des 11.08. waren Polarlichter angekündigt. Die Perseiden alleine hatten mich nicht so gereizt, da wir hier in Westfalen viel Lichtverschmutzung haben und ich in der Vergangenheit nicht so richtig Erfolg mit den Perseiden hatte, waren diese gar nicht so mein Motiv. Aber in Verbindung mit Polarlichtern hätte das doch was.Es gab auch abends direkt ein schwach fotografisches Polarlicht und ein paar kleine Schnuppen sind da durch. Perfekt. Eigentlich wollte ich kurz vor Mitternacht schon zusammen packen, als mir aufgefallen ist, wie schön klar die Nacht ist. Perfekt Gelegenheit noch die Milchstraße mitzunehmen.

Während ich die Bilder der Milchstraße machte, stiegen die Werte für Polarlichter wieder an. Mist, jetzt hier, wo nach Norden total Lichtverschmutzung ist. Zum weiter fahren ist es sicherlich schon zu spät und mein Lieblingsbaum im Vordergrund hätte doch auch was. Also bleibe ich da und warte. Aber nichts passiert. Die Polarlichter sollten längst Tanzen, aber nichts, nicht mal schwach fotografisch ist was zu sehen. Als plötzlich der Bolide direkt über meinem Lieblingsbaum runter kommt, na immerhin, der sollte auf dem Bild sein. Ich gucke mir das Foto an und sehe da doch zusätzlich auch noch ein bisschen rosa am Himmel. Damit ist neue Energie gefunden, ich lasse das Zeitraffer weiter laufen und bin gespannt, was die Kamera wohl so einfängt und nun tanzen sie doch.

Ja gut, die Bewegung sieht man mit bloßem Auge nicht wirklich. Es ist einfach nur ein heller Bereich am Himmel mit senkrechten weißlichen Linien. Aber hey, visuell sichtbares Polarlicht. Mega happy schalte ich die Kamera um 2:15 Uhr nachts aus, es ist immer noch auf den Fotos ein rosa Schimmer am Himmel, aber die Beamer sind nicht mehr da. Vom Boliden bis zum Ausschalten sind 30 Minuten vergangen und ca. 300 Bilder entstanden. Auf sieben davon waren Sternschnuppen. Ich habe ein Bild mit starkem Polarlicht als Ausgangsbild genommen und in Photoshop dann die anderen Sternschnuppen überblendet. Dabei hab ich drauf geachtet, dass die Bilder nach den Sternen ausgerichtet sind. Zwei Sternschnuppen mit etwas anderen Flug-Bahnen habe ich rausgelassen. Ich wollte nur Schnuppen haben, die definitiv zu den Perseiden gehören. Den nächsten Tag habe ich dann spontan Urlaub genommen und leider auch das starke Polarlicht am Abend des 12.08. verpasst. Dass das Bild am 14.08.2024 zum APOD gekürt wurde, ist einfach unbeschreiblich."

Chantal Anders

Weitere Bilder von Chantal anders sind über Ihren Account bei Instagram einzusehen. 

Der Link zum WDR-Beitrag widmet sich der Leidenschaft der "Wetterjägerin".